Naive Malerei kurz erklärt!
Kurz und knapp ein paar Worte zu meiner Lieblingskunst, die Naive Malerei. Geprägt wurde der Begriff „Naive Kunst“ vom Kunsthistoriker Wilhelm Uhde (1874-1947) Ende der 1920er, obgleich die Anfänge dieser Stilrichtung bis zum Jahr 1885 zurückreichen.
Anders als die meisten anderen Stilrichtungen ist Naive Kunst schwer zu fassen bzw. einzugrenzen!
Es heißt zwar oft, es handle sich bei Naiver Malerei um Laienmalerei, doch gab und gibt es noch immer etliche professionelle Künstler, die dieser Stilrichtung zuzurechnen sind, und umgekehrt zahlreiche Autodidakten unter den Malern, die keine Naive Malerei anfertigten.
Schließlich ist wahre Kunst weniger eine Sache des Kopfes als des Herzens!
Kennzeichnend für Naive Malerei ist vor allem der in der Tat naive, kindlich-idealistische, verträumte Blick auf die Welt, der sich in ihr widerspiegelt.
So werden die Motive anders als beim Impressionismus nicht in ihrer Erscheinungsfarbe, sondern in der Gegenstandsfarbe abgebildet.
Auf die Abbildung von Lichtverhältnissen und Schatten wird weitdesgehend verzichtet.
So bietet die naive Malerei all erdenklichen Spielraum zur Bildgestaltung!
Das Einfache, in der Bildgestaltung, erweckt beim Betrachten Freude und es lassen sich mit der typischen Unbekümmertheit gute Ergebnisse erzielen.
So wie im ersten Moment die positiven Eigenschaften überwiegen gibt es aber auch gelegentlich bei der malerischen Umsetzung, hier und da, die besondere Schwierigkeit, welche für jeden Maler oder Hobbykünstler zu bewältigen ist, wie zum Beispiel:
Woher kommt das Licht?
Wohin fällt der Schatten?
Wo sollen die Lichtpunkte gesetzt werden?
Was ist mit dem goldenen Schnitt?
Ist die Bildkomposition stimmig?
Fehlen Einzelheiten?
Gibt es zu viele Details?
Wie ist die Perspektive?
Hat das Bild genug Tiefe?
Ist das Bild zu dunkel?
Ist das Bild zu bunt?
Fragen über Fragen treten ein.
All diese eigentlich grundsätzlichen Gedanken werden beim Malen dem entsprechend intuitiv abgearbeitet.
Im Grundsatz gilt zu naive Malerei: „Es müssen alle herkömmlichen Regeln nicht beachtet werden“!
So liegt die große Herausforderung in naive Malerei darin, trotz eines infantil wirkenden Malstils eine stimmige, ausdrucksstarke Bildkomposition zu erzeugen.
Wer sich für die Geschichte der naiven Kunst interessiert, findet bei Wikipedia einen weiterführenden Artikel:
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Naive Malerei. Interessant, dass die ganzen „Regeln“ der Malerei für diese Kunst nicht gelten. Ich male in meiner Freizeit gern und man könnte meine Kunst sicherlich auch zu dieser Strömung zählen.
Danke für die schöne Erklärung der Naiven Malerei! Oftmals wird ihr Wert unterschätzt, dabei spricht sie so aus dem Herzen und ist so verspielt und lebensfreudig. Ich selber mache naive Comics und Bilder und bin herausgefordert und erfüllt zugleich beim Tun.
Liebe Grüsse, Catherine Allisson