Die Welt der Naiven Künste begeistern seit eh und je, so lange wie man denken kann!
Die Naiven Künste gehören zu den Avantgardistischen Kunstformen des späten 20. Jahrhundert und hat einen großen Einfluss auf die nachfolgenden Stilrichtungen, wie der Surrealismus oder der Expressionismus.
Naive Kunst Definition
Es ist schwer zu erklären, was sich wirklich hinter dem Begriff verbirgt.
Die Kunstrichtung befolgt keine strikten Regeln und erfordert keine spezielle Technik, sodass es schwierig ist ein Bild als naiv zu bezeichnen.
Naive Kunst Merkmale
Der Schwerpunkt der naiven Kunst liegt eindeutig in der Malerei.
Und trotz dass es zu der Zeit zahlreiche Kunstschulen gibt, sind sämtliche Naive Kunst Vertreter Laien.
Jeder malte frei nach eigener Vorstellung, sodass die Kunstform sich durch eine besonders große Individualität auszeichnet.
Weitere Naive Kunst Merkmale sind:
- die Liebe zu kräftigen, natürlichen Farben
- und die detailreichen Darstellungen.
Bei den Motiven ließen sie sich, gänzlich unbefangen, von ihrer Umgebung inspirieren und malten gewöhnliche Alltagsgegenstände oder Landschaften.
Manche gaben sich jedoch auch komplett ihrer Fantasie hin und malten surrealistische Bilder aus ihren Träumen.
Zwar sind die Motive klar zu erkennen, jedoch wird kein Wert auf richtige Perspektiven oder Größenverhältnisse gelegt.
Oftmals fehlt sogar die Beachtung von Licht und Schatten.
Was zählt, ist die Idee, nicht die realistische Abbildung.
Man darf aber nicht den Fehler machen, naive Malerei mit Kinderzeichnungen gleich zu stellen.
Die Bilder sind allesamt wohldurchdacht und versuchen ein harmonisches Gesamtwerk zu schaffen, das von jedem verstanden wird.
Wieso braucht man, in der Kunstwelt, diese Form der Kunst?
Nachdem der vorherrschende Impressionismus seinen Zenit bereits überschritten hatte, suchte die Kunstwelt eine neue, unverfälschte Ausdrucksform.
Eine Form der Kunst, die für jedermann zugänglich war.
Ziel ist es der Wahrnehmung etwas von ihrem kindlich, naiven Ursprung zurückzugeben.
Naive Kunst Vertreter waren unter anderem:
Edward Hicks, Anne Mary Moses, Henri Rousseau, Auguste-André Bauchant, Louis Vivin, Séraphine Louis, Adalbet Trillhaase, Pole Nikifor, Zuzana Halupov und unzählige unbekannte Künstler!
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts malte ein amerikanischer Prediger namens Edward Hicks (1780-1849) Bilder, die naive Kunst Merkmale aufwiesen.
Gegen Ende des gleichen Jahrhunderts fielen die laienhaften Werke von Anne Mary Moses (1860-1961) durch ihre eigensinnige Darstellungsweise auf.
Allerdings wurden nur wenige Werke aus dieser frühen Zeit erhalten, weil man sie einfach nicht als Kunstwerke ansah.
Naive Kunst Künstler in Europa
In Europa entwickelten sich ähnliche Tendenzen, aber auch hier hatten die Naive Kunst Künstler es schwer.
Sie hätte keine Chance gehabt, hätten andere, bereits etablierte Künstler und Kunstkenner sie nicht gefördert.
Einer der ersten naiven Maler war Henri Rousseau (1844-1910), der hauptberuflich als Zollbeamter arbeitete.
Zu seinen bevorzugten Motiven zählten, neben Pflanzenbildern auch zahlreiche Traumdarstellungen.
Durch den Maler Paul Signac gelangten seine Werke 1885 erstmals in die Öffentlichkeit, wodurch auch Picasso auf ihn aufmerksam wurde und ihn fortan förderte.
Der berühmte Architekt Le Corbusier entdeckte und unterstützte seinerseits das naive Talent bei Auguste-André Bauchant (1873-1958).
Bauchant war eigentlich Gärtner, malte nicht nur Blumen und Landschaften, sondern auch frei erfundene Szenen aus Mythologie und Geschichte.
Auch der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde widmete sich unter anderem den Werken von Louis Vivin (1861-1936), einem bisher unbekannten Postangestellten, oder der aus schwierigen Verhältnissen stammende Putzfrau Séraphine Louis (1864-1942).
1928 präsentierte Uhde erstmals in seiner Ausstellung der „Meister des Heiligen Herzen“ (Peintres du Coeur sacré) – Naive Kunst Vertreter aus ganz Frankreich.
Die neue Kunst war nicht nur in Frankreich zu Hause!
Maler wie Max Ernst oder Otto Dix förderten den deutschen Künstler Adalbet Trillhaase (1858-1936), der seine Leidenschaft, die neue Kunst, fürs Malen erst mit 60 entdeckt hat.
Auch in den osteuropäischen Ländern brachte die Naive Kunst Künstler hervor, wie es sie bisher nicht gab.
Die Werke des taubstummen, polnischen Bettlers Pole Nikifor (1895-1968) beweisen eindrucksvoll, dass es bei der naiven Malerei nicht auf Bildung ankommt.
Der Ort Kovacica, in Serbien, gilt auch heute noch als Hochburg der naiven Kunst brachte Maler wie Zuzana Halupova (1925-2001) hervor.
Fazit
Eine genaue Naive Kunst Definition gibt es nicht, man kann aber anhand gewisser Merkmale naive Kunstwerke erkennen und sich davon inspirieren lassen.