Gemälde Stillleben: Die Stillleben von Cézanne ebnen den Weg für die moderne Kunst von Picasso!

Gemälde Stillleben – Stillleben kennen wir als Gemälde und eigene Kunstgattung seit dem späten 16. Jahrhundert. Stillleben stellen das „stille Leben“ dar.

Sie sind bewusst arrangiert und komponiert.

Ob Nahrungsmittel, leblose Gegenstände wie Geschirr, Bücher, Musikinstrumente oder die Vergänglichkeit darstellende Motive, die Gemälde leben zum einen von der Auswahl der Dinge und deren symbolischer Bedeutung und zum anderen von der Anordnung, dem Spiel von Licht und Schatten und der individuellen Farbgestaltung.

Die alltäglichen Dinge aus dem Haushalt und der Natur werden uns in ihrer Einzigartigkeit und Schönheit vermittelt.

Im 19. Jahrhundert treten Farben, Formen und Komposition zunehmend in den Vordergrund, die symbolische Aussagekraft der einzelnen Gegenstände spielt dagegen eine untergeordnete Rolle.

Cézanne Stillleben im Vergleich zu Picasso Stillleben

Cézanne Stillleben versus Picasso Stillleben – Während wir von Cézannes Stillleben wie dem „Stillleben mit Kommode” (1880er) klare, geschlossene Formen und Anordnungen kennen, zerlegt Picasso in seiner spätkubistischen Phase die Gegenstände der Stillleben in ihre Einzelteile, lässt sie verschmelzen und setzt sie neu zusammen.

Seine frühkubistischen Werke erinnern uns dagegen, wie das Gemälde „Brot und Obstschale mit Früchten“ (1908/09), an die Gemälde Cézannes, wie das „Stillleben mit Vorhand und bemaltem Krug“ (1890). In der späten Phase des synthetischen Kubismus entfernt bricht Picasso die einzelnen Elemente, wie beim „Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht“ (1912), durch Collagetechniken unter der Verwendung verschiedener Materialien wie Papier, Zeitungen oder Sand immer weiter auf.

Bei beiden Künstlern sehen wir, dass die Gestaltung des Bildes mittels Formen und Farben im Mittelpunkt steht und nicht sein bloßer Inhalt.

Paul Cézanne revolutionierte die Kunstwelt

Cézanne – Der am 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence geborene Paul Cézanne malte schon in jungen Jahren.

Er wandelte seinen Malstil wie kein anderer Künstler seiner Zeit und traf damit oft auf Widerstand und Kritik beim zeitgenössischen Publikum.

Zunächst malte Cézanne in dunklen, fast düsteren Farben unter dem Einfluss der französischen Romantik.Dann veränderte er seine Technik im Sinne der impressionistischen Malerei.

Er verwendete hellere, auf den Grundtönen basierende Farben, setzte aber im Vergleich zu seinen Zeitgenossen immer noch kräftigere Akzente, klare Umrisse und Formen ein.

Ab 1880 finden wir diese Formen in seinen Stillleben zunehmend reduzierter und grober, die Farbflächen größer und kontrastreicher, sodass die Gemälde weniger realistisch und abstrakter wirken.

Cézanne entwickelte seinen eigenen Stil, für welchen er bei uns noch heute so bekannt ist und der als Vorläufer der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts gilt.

Cézanne Stillleben leben vom Farb- und Kontrastreichtum

Cézanne Stillleben – Obgleich wir bei Picassos kubistischen Stillleben auf den ersten Blick keine Ähnlichkeiten zu Cézannes Werken erkennen können, so inspirierten gerade die späteren Werke des französischen Malers, darunter auch seine Stillleben, Picasso in seinen frühen Schaffensperioden des Kubismus.

Wie bei dem „Stillleben mit Zwiebeln” kombinierte Paul Cézanne Stillleben aus volumenreichen Grundformen wie Zwiebeln, Vasen und Tellern und aus beweglichen Elementen, welche beispielsweise durch den Faltenwurf von Stoffen erreicht wurden.

Diese stehen im Kontrast zur geraden und starren Anordnung der Gefäße und des schlichten Hintergrundes.

Schräg abgebildete Gegenstände wie Messer geben dem Bild eine räumliche Tiefe.

In einem Gemälde können wir die Kombination verschiedener Perspektiven erkennen, so erscheinen uns manche Gegenstände in der Vorderansicht, während andere wie die Unterlage aus einem seitlichen Blickwinkel abgebildet werden.

Picasso Stillleben – ein Puzzle aus bunten Formen

Picasso Stillleben – Während Paul Cézanne Stillleben zunächst nur mit Öl und später auch mit Aquarellfarben malte, bediente sich Picasso, wie wir wissen, einer ganzen Bandbreite unterschiedlicher Materialien.

Seine Gemälde Stillleben zeigen ähnlich wie Cézanne alltägliche Gegenstände, aber auch wie im Barock symbolbehaftete Objekte wie Totenschädel.

Seine Darstellungen der Stillleben sind aber im Gegensatz zu den Künstlern des Impressionismus durch die Zerstückelung der Formen stark verfremdet.

Der Anordnung von Licht und Schatten wird im Vergleich zu Cézannes Werken keine Beachtung geschenkt.

Alle Gegenstände werden in ihren reduzierten Grundformen abgebildet und scharf konturiert. Noch mehr als Cézanne, der mit mehreren Blickwinkeln arbeitete, sind Picassos Stillleben perspektivisch universal – wir können sie von allen Seiten gleichermaßen betrachten.

Stillleben Gemälde vereinen Farben und Formen

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Stilllebengemälde erzählen vom Künstler

Stilllebengemälde – Cézanne wie auch Picasso ging es bei ihren Stillleben nicht um die Gegenstände selbst, sondern um ihr Arrangement, die räumliche Wirkung, die Wirkung von Farben und geometrischen Formen.

Sie brachten damit vor allem ihr eigenes Empfinden in die Gemälde ein, dass uns heute zum Diskutieren und Nachdenken anregen kann. Farben sind in gleicher Stärke aufgetragen, gehen selten fließend ineinander über und bilden somit starke Kontraste.

Ob Stillleben mit Früchten, Gemüsesorten, Geschirr und Besteck, Skulpturen oder Blumen, welche begrenzt werden von Tüchern und anderen Stoffen – alle Stillleben haben ihren eigenen Charakter, drücken für uns eine gewisse Stimmung aus und bieten Raum für vielfältige – Gemälde Stillleben – Interpretationen.